Hannover.

Die Einschränkungen durch die Corona-Krise haben den Verkehr am Flughafen Hannover im vergangenen Jahr weitgehend lahmgelegt. Insgesamt 1,45 Millionen Passagiere zählte der Airport bis Ende Dezember, wie ein Flughafensprecher mitteilte. Ein Jahr zuvor waren noch 6,3 Millionen Fluggäste gekommen. Das entspricht einem Rückgang um 77 Prozent. Der Jahresrekord des HAJ liegt bei 6,32 Millionen Passagieren im Jahr 2018.

Einen deutlichen Zuwachs gab es dagegen beim Frachtverkehr. Die am HAJ abgewickelte Luftfracht legte den Angaben zufolge um mehr als 50 Prozent auf 18 200 Tonnen zu. Auch bei der Luftpost habe es mit 6650 Tonnen ein Plus von 7,5 Prozent gegeben, sagte der Sprecher.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch am Flughafen Münster-Osnabrück. Dort ging die Passagierzahl um 77,5 Prozent auf rund 223 500 Fluggäste zurück. Die Flugbewegungen sanken allerdings nur um 19 Prozent, was der Airport auf eine Vielzahl von Geschäfts-, Privat-, Ambulanz- und Schulungsflügen zurückführt. Besonders ärgerlich: In den ersten Monaten 2020, vor der Pandemie, war der FMO mit einem Plus von 25 Prozent bei den Passagieren nach eigenen Angaben noch der wachstumsstärkste Flughafen Deutschlands.

Flughäfen mussten bundesweit wegen Corona im vergangenen Jahr einen Einbruch ihres Geschäfts hinnehmen. Reisebeschränkungen führten dazu, dass vom Frühjahr an kaum noch jemand in ein Flugzeug stieg. Von Juli bis Oktober verbesserten sich diese Zahlen aus Sicht der Airports etwas. Mit der zweiten Corona-Welle in Deutschland sank allerdings auch die Zahl der Passagiere wieder.

Das hat schwere wirtschaftliche Folgen. Schon Ende August hatte Hannovers Flughafenchef Raoul Hille für den HAJ einen Verlust "in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe" prognostiziert. Viele Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt.