Hannover. Auch Einbrecher haben es in Corona-Zeiten schwer: Mit Home-Office oder Kurzarbeit sind die Menschen häufiger zuhause. Die Zahl der Verbrechen sinkt - doch das dürfte nicht von Dauer sein.

Wohnungseinbrüche sind während der Corona-Pandemie in Niedersachsen und Bremen deutlich seltener geworden. Die Zahl der Fälle lag nach vorläufigen Daten des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen in diesem Jahr rund 25 Prozent niedriger als 2019, wie eine Sprecherin der Behörde mitteilte. Ein Grund sei die häufigere Anwesenheit der Bewohnerinnen und Bewohner wegen Homeoffice, Pandemieauflagen oder auch Kurzarbeit. Der eingeschränkte Reiseverkehr innerhalb Europas sei ein weiterer Faktor. Ein ähnlicher Trend zeigte sich auch bei Einbrüchen in Gewerbeimmobilien und Betriebe, jedoch war der Rückgang nicht so deutlich wie bei den Wohnungseinbrüchen.

Nach der Corona-Krise dürfte sich der Trend bei Eigentumskriminalität so nicht fortsetzen, hieß es. Während Phasen mit Lockerungen der Pandemiemaßnahmen wurde 2020 zum Beispiel beim Autodiebstahl ein Anstieg bis hin zum Vorjahresniveau festgestellt.

Die Polizei in der Stadt Bremen verzeichnete bei den Wohnungseinbrüchen von Januar bis einschließlich November 2020 sogar einen Rückgang von knapp 40 Prozent im Vergleich zu 2019. Durch die veränderten Tatgelegenheiten während der Pandemie habe sich der Einbruchdiebstahl erkennbar hin zu Büro-, Arbeits-, Lager- oder Verkaufsräumen verlagert. Zahlen lagen zunächst aber nicht vor.

Schon in den Vorjahren waren Einbrüche in Bremen weniger geworden, allerdings nicht in diesem Maße. Nach Angaben der Polizei schnappen Einbrecher immer öfter zu hellen Tageszeiten zu. Auffällig sei weiterhin, dass Täter trotz der eindeutigen Anwesenheit von Bewohnern einbrechen.