Bad Iburg.

In dem Ermittlungskomplex zu Tierschutzverstößen auf einem Schlachthof in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) ist am Montag ein weiterer Fahrer zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Ein 24 Jahre alter Student muss nun eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro, errechnet aus 20 Tagessätzen zu 15 Euro, bezahlen. Der Richter zeigte heimlich gedrehte Videoaufnahmen, wie das Tier liegend mit einer Kette aus dem Transportanhänger gezogen und dann von einem Schlachthofmitarbeiter mit einem Bolzenschussgewehr betäubt wurde.

Der Mann hatte im September 2018 eine Kuh von einem Bauernhof im emsländischen Salzbergen zu dem Schlachthof in Bad Iburg transportiert. Er habe die Tour im Auftrag seines Vaters, eines Transportunternehmers, gemacht, sagte der Angeklagte, der inzwischen ein Studium aufgenommen hat.

Der Richter schloss sich in der Begründung einer Sachverständigen an, dass das Tier schon beim Verladen auf dem Bauernhof nicht mehr habe stehen können und starke Schmerzen litt. Der Transport und das Ausladen im Schlachthof habe dem Tier weitere Schmerzen zugefügt. Als Fahrer habe der Angeklagte die Verantwortung für das Wohlergehen des Tieres gehabt, stellte der Richter fest.

Mit heimlichen Videoaufnahmen hatten Tierschützer 2018 die Missstände in dem Schlachtbetrieb aufgedeckt. Nach langen Ermittlungen der für Agrarsachen zuständigen Staatsanwaltschaft Oldenburg läuft eine ganze Reihe von Verfahren. Ermittelt wurde gegen Landwirte, Transportfahrer, Transportunternehmer, Schlachthofmitarbeiter, Tierärzte und frühere Direktoren des Schlachthofes.