Hannover/Berlin.

Die CDU-Vizevorsitzende Silvia Breher sieht den zunehmend radikalen Protest gegen die Corona-Politik rund um die "Querdenken"-Szene mit Sorge. "Das ist nicht die Mehrheit, das ist eine laute Minderheit. Die große Mehrheit trägt die Maßnahmen mit", sagte die Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. "Aber wenn wir von den Menschen Einschränkungen erwarten, dann muss die Politik auch mit einer Stimme sprechen und die Maßnahmen einheitlich vertreten. Das erwarte ich auch von dem nächsten Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten." Anderenfalls drohe die Akzeptanz der Corona-Einschränkungen in der Bevölkerung zu sinken.

Zuletzt hatte es im Bundeskanzleramt und unter den Länderchefs unterschiedliche Auffassungen gegeben, wie es mit den Corona-Regeln weitergehen soll. Am Mittwoch will die Ministerpräsidentenkonferenz neue Beschlüsse fassen, die bis ins neue Jahr reichen könnten.

Am Samstag sind erneut "Querdenken"-Demonstrationen in Leipzig und Hannover geplant. Bei ähnlichen Veranstaltungen in den vergangenen Wochen hatten sich viele Teilnehmer nicht an die Auflagen zum Schutz vor Corona gehalten, teils gab es Zusammenstöße mit der Polizei. Im Bundestag waren Abgeordnete unter der Woche von Besuchern bedrängt, belästigt, gefilmt und beleidigt worden.