Salzgitter.

Die bundesweit erste Professorin für Radverkehrsmanagement, Jana Kühl, fordert ein Umdenken für Städte und ländliche Regionen. "Wir brauchen Infrastrukturen. Dazu ein anderes Miteinander auf den Straßen und ein anderes Selbstverständnis für den Radverkehr", sagte Kühl der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Jahren habe sich schon etwas getan. "Der Autoverkehr hat aber noch Dominanz", sagte die Wissenschaftlerin.

Die 35-Jährige ist seit November Professorin für Radverkehrsmanagement an der Ostfalia Hochschule am Standort Salzgitter. Der Bedarf dafür sei groß. "Es gibt viele Stellen, die zurzeit unbesetzt sind, weil die Expertinnen und Experten für Radverkehr einfach noch nicht ausgebildet wurden."

Dieses Wissen solle gezielt in den Städten und Kommunen eingesetzt werden, um den Radverkehr besser zu machen, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) jüngst anlässlich der Berufung. Das Ministerium fördert erstmals an sieben Hochschulen Professuren für Radverkehr. Die Einrichtungen erhalten einen jährlichen Höchstbetrag von bis zu 400 000 Euro je Professur. Weitere Berufungen sollen in diesem und im nächsten Jahr folgen.