Kiel.

In Kiel haben am Mittwochmorgen Beschäftigte aus Werften und Zulieferbetrieben für den Erhalt ihrer gefährdeten Arbeitsplätze in Norddeutschland demonstriert. Wegen der steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus beschränkte die IG Metall die Teilnehmerzahl auf etwa 200 Delegierte. Die Demonstranten trugen Masken, wie es die Polizei zur Auflage gemacht hatte.

Die IG Metall befürchtet den Verlust eines Drittels der rund 18 000 Arbeitsplätze der deutschen Werften. Die Substanz der maritimen Wirtschaft sei im ganzen Norden, aber auch gerade in Schleswig-Holstein, gefährdet, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Werftarbeiter und Beschäftigte der Zulieferbetriebe zogen von den Kieler Werften ThyssenKrupp Marine Systems und German Naval Yards über die Hörnbrücke über die Kieler Förde hin zum Landtag. Das Parlament wird am Nachmittag über die Werftenkrise debattieren. Die Landesregierung hat sich solidarisch erklärt.

Vor dem Landeshaus war am Vormittag eine Kundgebung geplant, auf der auch Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) sowie SPD-Landtagsfraktionschef Ralf Stegner sprechen wollten. Auch die Oberbürgermeister von Kiel und Flensburg, Ulf Kämpfer und Simone Lange (beide SPD), haben wiederholt den Erhalt der Branche gefordert und die Unterstützung durch die Politik gefordert.