Wilhelmshaven.

Ein Schwimmkran hat am Montag den ersten Teil einer mehr als 100 Jahre alten denkmalgeschützten Drehbrücke in Wilhelmshaven ausgehoben. Das Bauwerk über dem Jade-Ems-Kanal soll grundsaniert werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Für die Instandsetzung muss die Deichbrücke zum Hannoverkai in Wilhelmshaven transportiert werden. "Dort soll die Brücke in den nächsten neun bis zehn Monaten saniert werden und dann wird sie wieder zurückgebracht", sagte Projektleiter Jens Cremer von der Stadt. Die Verwaltung geht davon aus, dass es etwa ein Jahr dauert, bis die Brücke wieder in Betrieb genommen werden kann.

Zunächst wurde die etwa 70 Tonnen schwere Vorlandbrücke, also der an Land stehende Teil der Brücke, angehoben. Am Montagnachmittag sollte der Schwimmkran die knapp 500 Tonnen schwere Drehbrücke ausheben und zum Hannoverkai bringen. "Die Drehbrücke ist ein Unikat", sagte Cremer. Ihm zufolge ist das Bauwerk unter anderem durch Rost beschädigt, tragende Teile müssen ausgetauscht werden.

Die Drehbrücke wurde im Jahr 1908 errichtet. Damals ersetzte sie eine 1881 errichteten Holzbrücke. Das Bauwerk überquert den Ems-Jade-Kanal, der als Verbindung vom Inneren Hafen zur Ems besonders für Sport- und Freizeitschiffe wichtig ist. Um die Durchfahrt für Schiffe zu ermöglichen, die höher als 2,10 Meter sind, kann sich die Drehbrücke öffnen.

Das Bauwerk an der Jadeallee ist seit Mitte Oktober gesperrt. Autos müssen die Umleitung über eine andere Brücke nutzen. Wer mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, kann eine Behelfsbrücke in der Nähe nutzen.