Hannover.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht im Verantwortungsbewusstsein eines jeden Einzelnen und im gesellschaftlichen Zusammenhalt wesentliche Erfolgsfaktoren für die Bewältigung der Corona-Krise. Wenn sich alle an die Auflagen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hielten, "haben wir das ganz gut im Griff", sagte Weil am Donnerstag in Hannover.

"Wenn wir allerdings nicht Verantwortung für andere übernehmen, sondern ausschließlich daran denken, wonach uns gerade ist, können wir große Risiken auslösen", bemerkte Weil mit Blick auf steigende Infektionszahlen. "Wir gehen derzeit über dünnes Eis." Weil äußerte sich bei einem Podiumsgespräch des Bündnisses "Niedersachsen hält zusammen". Der überparteiliche Zusammenschluss soll zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts während der Pandemie beitragen.

Laut der Studie "Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland" der Bertelsmann Stiftung ist das Vertrauen in politische Institutionen wie Bundesregierung oder Kommunen in der Corona-Krise gewachsen. Überdurchschnittlich hoch sei das Empfinden der Niedersachsen, sich in Notlagen auf Bekannte verlassen zu können, sagte Kai Unzicker von der Bertelsmann Stiftung während des per Livestream übertragenen Podiumsgesprächs. "Da weicht Niedersachsen vom Bundesdurchschnitt ab, aber positiv." 95 Prozent der befragten Niedersachsen hätten demnach Freunde, auf deren Hilfe sie jederzeit zählen können, bundesweit seien es 91 Prozent, in Brandenburg dagegen nur 83 Prozent.