Berlin/Bremerhaven.

Nach sieben Jahren an der Spitze der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) gibt Ingo Kramer das Amt als ihr oberster Interessenvertreter gegenüber der Bundesregierung vorzeitig ab. Als seinen Nachfolger wolle Kramer Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger vorschlagen, teilte eine BDA-Sprecherin am Samstag in Berlin mit.

In einem Schreiben an die Präsidiumsmitglieder der BDA erinnert Kramer an die Terminlage, nach der die Bildung der neuen Bundesregierung und die planmäßige Wahl des BDA-Präsidenten im nächsten Jahr fast gleichzeitig stattfänden. Er wolle sein Amt daher vorzeitig übergeben, damit einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin genügend Zeit bleibe, sich einzuarbeiten und "aktiv an der Debatte über Schwerpunkte der neuen Legislaturperiode" mitzuwirken. Zudem werde ein Ehrenamt "nur auf Zeit übertragen". Der Präsidiumssitzung am 30. September werde er vorschlagen, Rainer Dulger auf der Mitgliederversammlung im November wählen zu lassen.

Kramer (67) war von 1982 bis 2018 Geschäftsführer des Anlagenbauers J. Heinr. Kramer in Bremerhaven. Im Januar 2018 hat der gelernte Wirtschaftsingenieur laut BDA die Geschäftsführung an seinen Sohn übergeben und ist seitdem Gesellschafter. Kramer führte das Familienunternehmen mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dritter Generation.

Dulger (56) führt seit 2012 Gesamtmetall, den Arbeitgeber-Dachverband der Metall- und Elektroindustrie mit vier Millionen Beschäftigten. Dazu zählen die Autoindustrie, der Maschinenbau, aber auch Eisengießereien und Medizintechnik-Hersteller. Dulger ist zudem bereits Vizepräsident der BDA. Im Hauptberuf ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Prominent GmbH in Heidelberg, eines mittelständischen Herstellers von Dosier- und Spezialpumpen mit 2700 Beschäftigten.