Hannover.

Nach dem massenhaften Kindesmissbrauch von Lügde mit Fehlern und Versäumnissen auch im Jugendamt in Hameln hat der Landtag in Hannover über das Einrichten einer Enquetekommission beraten. Das Ziel sei die Verbesserung des Kinderschutzes und die Verhinderung von Missbrauch und sexueller Gewalt an Kindern, sagte die SPD-Abgeordnete Wiebke Osigus bei der Einbringung des Antrags am Dienstagabend. Der Antrag auf das Einrichten des Ausschusses wurde von SPD, CDU, Grünen und FDP eingebracht, inhaltlich aber auch von der AfD unterstützt. Von der Enquetekommission, an der Experten beteiligt werden sollen, verspricht der Landtag sich auch Handlungsempfehlungen für mehr Kinderschutz.

Das Jugendamt in Hameln hatte einem der Haupttäter von Lügde trotz mehrerer Hinweise auf sexuell übergriffiges Verhalten die Pflegschaft für ein Mädchen übertragen. Eine Sonderermittlerin attestierte dem Amt in der vergangenen Woche schwere Fehler, aber kein strukturelles Versagen.