Norden.

Die Pegelstände an der Elbe sind in diesem Sommer bereits das dritte Jahr in Folge äußerst niedrig. Das sagte Sprecher Carsten Lippe vom Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden. Für den niedersächsischen Abschnitt der Elbe sprach er von Werten im Bereich eines "extremen Niedrigwasserereignisses". Als Extremwertbereich würden dabei Pegelstände unter einem Meter am Referenzpegel Neu Darchau bezeichnet, erklärte er am Montag.

Am Vormittag wurden am Pegel Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg 92 Zentimeter gemessen. Der Wasserspiegel hatte dort im September 2018 mit 63 Zentimetern den tiefsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1892 erreicht. Beim Hochwasser von 1888 waren es 8,25 Meter, der höchste Stand in diesem Jahr lag bei 4,07 Metern. "Bis Ende der Woche ist allerdings aufgrund von jüngsten Niederschlägen in Tschechien zumindest vorübergehend eine leichte Erholung zu erwarten", sagte Lippe.

Der Fährbetrieb über die Elbe läuft im Nordosten trotz der niedrigen Pegelstände planmäßig. In Bleckede (Landkreis Lüneburg) wurden am Morgen 5,08 Meter gemessen, dort ist die Fähre "Amt Neuhaus" zwischen Bleckede und Neu Bleckede unterwegs. Mit Problemen sei erst bei einem Wasserstand unter 4,90 Metern zu rechnen, sagte ein Sprecher des Landkreises. Ohne Einschränkungen sei auch die Elbfähre "Tanja" zwischen Darchau und Neu Darchau weiter im Einsatz. Stellen die Fähren wegen niedriger Pegelstände, Eis, Hochwasser oder Reparaturen den Betrieb ein, müssen Autofahrer längere Umwege in Kauf nehmen, etwa über die Brücken in Lauenburg und Dömitz.

Die Gewässergüte der Elbe werde regelmäßig überwacht, betonte der NLWKN-Sprecher. Im niedersächsischen Abschnitt finde das an der Gütemessstation Schnackenburg statt. "Nachteilige Auswirkungen wurden bislang nicht festgestellt", sagte Lippe. Das mit anderen Bundesländern abgestimmte "Sondermessprogramm Extreme" sei noch nicht gestartet worden. Es wurde zuletzt 2019 ausgelöst.