Goslar.

Nach der Durchsuchung eines Senioren- und Pflegeheims im Kreis Goslar sind drei Verdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Der Heimbetreiber (54), dessen Frau (58) und die Heimleiterin (46) äußerten sich nach ihrer Festnahme am Montag zunächst nicht zu den Vorwürfen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag sagte. Ihnen werde schwerer Betrug vorgeworfen, außerdem bestehe der Verdacht auf Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährliche Körperverletzung.

Informationen des NDR, wonach die Verdächtigen Heimbewohner systematisch mit Medikamenten ruhig gestellt haben sollen, offenbar um mehr Geld von der Pflegekasse zu bekommen, bestätigte die Staatsanwaltschaft nicht. Die Ermittlungen werden demnach fortgeführt und sichergestellte Unterlagen ausgewertet.

Wie ein Sprecher des Landkreises am Dienstag sagte, kann der Betrieb in dem Seniorenheim mit 68 Plätzen weiterlaufen. Bewohner seien nicht ausquartiert worden. Der Kreis unterstütze die Einrichtung unter anderem bei der Ausarbeitung von Dienstplänen. Angehörigen stehe ein Info-Telefon für Fragen zum weiteren Ablauf zur Verfügung.

Am Montag hatten Staatsanwaltschaft und Polizei die Privatwohnungen der Festgenommenen in Langelsheim sowie das Seniorenheim im Ortsteil Wolfskuhlen nach Dokumenten durchsucht. Die zuständige Heimaufsicht hatte in dem Betrieb nach Angaben des Landkreises Unregelmäßigkeiten festgestellt und Anzeige erstattet. Deshalb hätten Polizei und Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres gezielte Ermittlungen aufgenommen.