Stuttgart.

Niedersachsen gehört zu den Bundesländern mit den bislang meisten Todesfällen durch Ertrinken in diesem Jahr. In den ersten 7 Monaten verunglückten von den mindestens 192 Ertrunkenen in ganz Deutschland 24 in niedersächsischen Gewässern, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Stuttgart hervorgeht. Nur in Bayern (35) und Nordrhein-Westfalen (26) kamen mehr Badende ums Leben.

Die Zahlen sind aber rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ertranken in deutschen Gewässern 63 Menschen weniger, in Niedersachsen waren es 4 weniger. "Die Zahl der Ertrunkenen ist nun mal sehr wetterabhängig", sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese. Der Frühling und die ersten Sommermonate seien in diesem Jahr doch eher verhalten gewesen; das spiegele sich in den Zahlen wider.

In Nord- und Ostsee starben dieses Jahr bisher mindestens zehn Menschen (drei in der Nord-, sieben in der Ostsee). Die meisten Unfälle ereigneten sich im Binnenland - insbesondere an ungesicherten Badestellen. Mindestens 178 Menschen kamen dort ums Leben, also mehr als 90 Prozent der Gesamtzahl. Neben dem Baden an unbewachten Stränden gelten als Hauptgründe für das Ertrinken Alkohol, Leichtsinn oder Selbstüberschätzung.

Es kamen zumeist Männer ums Leben. Sie seien oft leichtsinniger und spielten gerne mal den Helden, was dann leider allzu oft tragisch ende, teilte die DLRG mit. Der Frauenanteil unter den Todesfällen betrug 23 Prozent. Bereits 2019 war die Zahl der Badetoten im Gesamtjahr gesunken.