Hannover.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) pocht angesichts der Corona-Krise auf eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate. "Ich bin der Auffassung, dass man das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate erweitern sollte", sagte Weil in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv am Donnerstag. "Wir haben es ja nicht mit einer normalen Konjunkturkrise zu tun, sondern mit einer Krise ganz besonderer Art. Solche Krisen müssen auch flexibel beantwortet werden", so der SPD-Politiker.

Ende Juni hatten sich bereits die Wirtschaftsminister der Länder für eine entsprechende Verlängerung ausgesprochen, eine Entscheidung gibt es aber noch nicht. Grundsätzlich gilt derzeit eigentlich eine zeitliche Befristung für Kurzarbeitergeld auf maximal zwölf Monate. In bestimmten Fällen kann die Bezugsdauer aber bereits jetzt auch auf bis zu 21 Monate verlängert werden.

Die Kurzarbeit laufe gerade in vielen Unternehmen aus, sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur. "Und wenn diese Unternehmen jetzt vor der Wahl stehen, entweder voll zahlen oder entlassen zu müssen, dann liegt die Entscheidung relativ klar auf der Hand", so Weil. Der wichtigste Punkt für ihn sei das Erhalten von Wertschöpfungsketten in Deutschland. "Und deswegen sind wir auf unterschiedlichste Art und Weise gefordert, um möglichst vielen Unternehmen mit einer aktiven staatlichen Politik eine Perspektive zu geben."