Bremen.

Beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen ist man nach der DFL-Mitgliederversammlung am Dienstag zuversichtlich, schon das erste Heimspiel der nächsten Saison im September zumindest wieder vor wenigen tausend Zuschauern im eigenen Stadion bestreiten zu können. "So wie wir mit den beteiligten Behörden im Moment sprechen, habe ich schon eine große Hoffnung, dass wir zum ersten Heimspiel der Saison zumindest Teile der Tribünen wieder mit Zuschauern befüllen können", sagte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald am Nachmittag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Auch von dem profifußball-kritischen Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) erwartet Hess-Grunewald keine Widerstände. "Wenn wir überzeugende Konzepte vorlegen, bin ich sicher, dass auch Ulrich Mäurer seine Bedenken zurückstellen wird", sagte er.

Die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga hatten sich zuvor auf ein einheitliches Vorgehen bei der möglichen Rückkehr vor Stadionbesuchern in der nächsten Saison verständigt. Die endgültige Entscheidung darüber liegt aber weiter bei den Gesundheits- und Ordnungsämtern am jeweiligen Standort eines Clubs.

In Bremen war das Verhältnis zwischen Werder und der Politik zu Beginn der Corona-Krise stark belastet. Am Dienstag berichtete Hess-Grunewald jedoch von einem "sehr guten und konstruktiven Austausch", an dem unter anderem die Innenbehörde und die Polizei beteiligt sei. Dabei geht es auch um die Zahl der Zuschauer, die möglicherweise schon zu Beginn der Saison wieder ins Weserstadion darf. "Eine Zahl von 15 000 hatten wir als wünschenswert errechnet. Ob wir die tatsächlich erreichen, werden die nächsten Gespräche mit den Behörden zeigen", sagte Hess-Grunewald. "Experten müssen noch eine Kapazitätsgrenze errechnen, die hoffentlich nahe an den 15 000 liegt. Genaue Zahlen kenne ich aber noch nicht."

Sicher ist vorerst nur, dass im Fall einer teilweisen Rückkehr von Zuschauern erst einmal nur Dauerkarten-Inhaber ins Weserstadion dürfen. "Nur so können wir mögliche Infektionsketten nachverfolgen, weil wir von allen Dauerkarteninhabern auch die persönlichen Daten haben", erklärte der Werder-Präsident.