Scheeßel.

Drei Jahre nach ihrem spektakulären Wechsel von den Grünen zur CDU steht die ehemalige Landtagsabgeordnete Elke Twesten zu ihrem Schritt. Sie hatte 2017 einen Regierungswechsel ausgelöst. "Für mich war diese Entscheidung keine, die ich aus dem Handgelenk gezaubert habe. Aber sie war notwendig", sagte Twesten in Scheeßel (Kreis Rotenburg) der Deutschen Presse-Agentur. "Denn wenn einem die Politik der CDU sowieso nahesteht, dann war natürlich die Überlegung in dieser Hinsicht auch nicht so neu und nicht so überraschend für mich."

Für die kommende Landtagswahl 2022 hat Twesten zwar keine Wunschkoalition vor Augen, meint aber: "Ich wünsche der zukünftigen Regierung eine stabile Mehrheit, damit Abgeordnete frei von inneren und äußeren Zwängen ihrem eigenen Gewissen folgend entscheiden können."

Nach wie vor macht Twesten sich für die Rechte und die Beteiligung von Frauen stark. "Von wirklicher gleichberechtigter Ausübung von Macht und Einfluss sind übrigens alle Parteien, egal welcher Couleur, immer noch meilenweit entfernt", sagte sie. Nötig sei eine Quote, auf deren Verletzung Sanktionen folgen. Nicht nur die Politik, sondern auch alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessengruppen und jede Verwaltung bräuchten die verpflichtende Vorgabe, Entscheidungen gleichberechtigt von Männern und Frauen zu treffen. "Unsere Gesellschaft braucht die Kreativität, Fantasie und Kompetenz von Frauen an verantwortlicher Stelle."

Durch Twestens Wechsel im August 2017 verlor die rot-grüne Regierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ihre Ein-Stimmen-Mehrheit. Auf die Neuwahl vom Oktober 2017 folgte eine große Koalition von SPD und CDU unter Weils Führung.