Hannover.

Die Unternehmen in Niedersachsen rechnen im Zuge der Corona-Krise in diesem Jahr mit mehr als 20 Prozent weniger Auszubildenden als im Vorjahr. Angesichts der Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren in Niedersachsen hatten die Betriebe ohnehin schon mit knapp 14 Prozent weniger Ausbildungsplätzen geplant, teilte die Niedersächsische Industrie- und Handelskammer (IHKN) am Dienstag in Hannover mit. Eine Umfrage unter Ausbildungsbetrieben ergab nun, dass angesichts der Pandemie nun rund 23 Prozent weniger Lehrstellen vorgesehen sind. Trotzdem gebe es weiterhin mehr freie Plätze als unvermittelte Bewerber. Auch kurzfristig seien angesichts der Lage noch Ausbildungsplätze frei.

Ungeachtet der Corona-Krise bleibt die Übernahmeperspektive für Auszubildende gut, wie die IHKN-Umfrage ergab. 60 Prozent der Betriebe und damit ähnlich viel wie in den Vorjahren wollen ihren Nachwuchs nach Abschluss der Ausbildung übernehmen. Besonders die Banken- und Versicherungsbranche (80 Prozent) und die IT-Branche (70 Prozent) sichere sich die Fachkräfte von morgen durch die Übernahme in den eigenen Betrieb. Trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme wurde nur sehr wenigen Azubis gekündigt. Von den knapp 2000 Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten, gaben nur 0,3 Prozent an, dass sie ihrem Auszubildenden kündigen mussten. Ein Prozent der bereits geschlossenen Ausbildungsverträge wurde aufgelöst.