Braunschweig. Mit der Ehrung wird Sally Perels “Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“ gewürdigt.

Der als "Hitlerjunge Salomon" bekannt gewordene Sally Perel wird Ehrenbürger von Braunschweig. Der Vorschlag von Oberbürgermeister Ulrich Markurt (SPD) sei einstimmig angenommen worden, sagte ein Stadtsprecher nach der Ratssitzung am Dienstag. Gewürdigt wird Perels "unermüdliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit". Salomon Perel wurde 1925 als Sohn eines Rabbiners in Peine geboren. Die Familie zog in den 1930er Jahren nach Polen, um sich der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entziehen.

Salomon, genannt Sally, entging der Erschießung durch deutsche Truppen nur, weil er seine jüdische Identität geheimhielt. So diente er unter dem Namen Josef "Jupp" Perjell der Wehrmacht als Dolmetscher und absolvierte 1943 eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei Volkswagen in Braunschweig.

Die Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" wurde verfilmt

1948 verließ Perel Deutschland, um in den gerade gegründeten Staat Israel auszuwandern. Erst Jahrzehnte nach Ende der Shoa verarbeitete er seine Erlebnisse in seiner Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon", die auch verfilmt wurde.

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1999 wurde Sally Perel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit 2013 verleihen Betriebsrat und Management des Volkswagen Werks Braunschweig den Sally-Perel-Preis an Initiativen, die sich für Respekt und Toleranz einsetzen. Sally Perel komme immer wieder zu Lesereisen aus Israel nach Braunschweig, teilte die Stadt mit.