Nyon. Sollte Wolfsburg das Finalturnier der Europa League erreichen, wäre ein deutsches Duell im Viertelfinale möglich. Dafür müsste aber sehr viel für zwei Bundesligisten laufen. Der VfL muss eine anspruchsvolle Prüfung in der Ukraine bestehen. Schmadtke kritisiert die Ansetzung.

Der VfL Wolfsburg würde bei einem Einzug ins Finalturnier der Europa League zunächst auf Eintracht Frankfurt oder den FC Basel treffen. Das ergab die Auslosung für die Endrunde in Nordrhein-Westfalen am Freitag in Nyon. Um im Viertelfinale Mitte August dabei zu sein, muss der Fußball-Bundesligist aus Niedersachsen allerdings einen 1:2-Rückstand aus dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Schachtjor Donezk aufholen. Dass diese Partie in der Ukraine ausgetragen wird, kritisierte Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke. Er finde die Entscheidung "falsch", sagte der 56-Jährige.

Sollte der VfL auswärts weiterkommen, ist ein deutsches Duell immer noch unwahrscheinlich: Schließlich hat die Eintracht mit einer noch größeren Hypothek zu kämpfen. Die Hessen hatten das Hinspiel gegen Basel zu Hause glatt mit 0:3 verloren. In einem möglichen Halbfinale, das für den VfL allerdings noch ganz weit weg ist, würden die Wölfe auf Inter Mailand, den FC Getafe aus Spanien, Bayer Leverkusen oder die Glasgow Rangers treffen.

Das Finalturnier der Europa League wird in Köln, Duisburg, Düsseldorf und Gelsenkirchen vom 10. bis 21. August ausgespielt. Zuvor soll das Rückspiel zwischen Donezk und Wolfsburg am 5. August in Kiew stattfinden. Am Donnerstagabend hatte die Europäische Fußball-Union UEFA bekanntgegeben, dass "alle noch auszutragenden Champions-League- und Europa-League-Spiele in der Runde der letzten 16 im Stadion der Heimmannschaft gespielt" werden.

Die Wolfsburger hatten bis zuletzt gehofft, dass die UEFA die noch ausstehenden Rückspiele wegen der Corona-Pandemie nach Nordrhein-Westfalen verlegen würde. "Alleine schon aus logistischen Gründen wäre es für beide Teams einfacher gewesen, auch schon diese Partie in Nordrhein-Westfalen auszutragen", sagte Schmadtke mit Bezug auf das Donezk-Spiel. "Letztlich ist es die Aufgabe der UEFA, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. In diesem Fall ist das aus unserer Sicht nicht gelungen."