Bremen. Der 24-Jährige verblutete in der Wohnung. Aufgrund von Details zur Sexualität wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Wegen mutmaßlichen Mordes an ihrem Freund muss sich eine 20 Jahre alte Frau seit Freitag vor dem Landgericht Bremen verantworten. Sie soll ihrem 24-jährigen Lebensgefährten am 31. Januar dieses Jahres in Bremen in der gemeinsamen Wohnung mit einem scharfkantigen Gegenstand tiefe und breite Schnittwunden zugefügt haben. Der Mann verblutete aufgrund der Verletzungen. Der Richter schloss am Freitag auf Antrag der Verteidigung die Öffentlichkeit von dem Verfahren aus.

Er begründete den Beschluss damit, dass in diesem Falle das Informationsinteresse der Öffentlichkeit hinter dem schutzwürdigen Interesse der Angeklagten zurückstehe. In der Verhandlung würden möglicherweise auch Fragen zur Sexualsphäre erörtert, was geeignet sein könnte, die Angeklagte herabzusetzen oder zu stigmatisieren. Es gehe auch darum, ob die zur Tatzeit 19-jährige Deutsche im Falle einer Verurteilung in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werde.

Freund ermordet? Angeklagte in Handschellen im Gericht

Die Angeklagte wurde am Freitag in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Die Eltern des Opfers nehmen als Nebenkläger an dem Prozess teil. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden, die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass es sich um ein Messer handelte. Die junge Frau hatte ihren Freund schon vor dem Tag der Tat zum Teil massiv misshandelt. Bereits jetzt ist sie in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung.

Wie die Polizei damals mitteilte, alarmierte sie am frühen Abend des 31. Januars selbst die Feuerwehr. Sie habe ihren Partner leblos in der Wohnung aufgefunden, sagte sie damals. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die junge Frau wurde damals noch vor Ort festgenommen.