Gütersloh. Güterslohs Landrat setzt sich für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat ein. Niedersachsen lässt nun Urlauber aus dem Kreis von Samstag an wieder ins Land und auch Schleswig-Holstein überdenkt die Einreise zum Wochenende.

Mit einer E-Mail an die Ministerpräsidenten der Küstenländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen hat sich Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat eingesetzt. Die Menschen aus dem Kreis Gütersloh hätten "die Ausgrenzung und Stigmatisierung satt", schrieb der CDU-Politiker laut Mitteilung an Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sowie dessen schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther (CDU). Beide Bundesländer reagierten am Mittwoch.

Auch wenn der Kreis Gütersloh offiziell nicht mehr als Corona-Risikogebiet gilt, können Reisende von dort vorerst nicht ohne weiteres nach Schleswig-Holstein kommen. Wer sich in dem Kreis in der Zeit aufhielt, in der dieser als Risikogebiet eingestuft war, dürfe weiterhin nur mit negativem Testergebnis einreisen oder müsse unverzüglich in Quarantäne. Zudem müsse sich derjenige beim Gesundheitsamt melden. Erst wenn der letztmalige Aufenthalt in einem Risikogebiet länger als 14 Tage zurückliegt, hat das dem Kieler Gesundheitsministerium zufolge keine Auswirkung mehr auf die Einreise. "Die Landesregierung überprüft zur Zeit, ob und wie eine Änderung der Quarantäne-Verordnung zu Samstag möglich ist", kündigte der stellvertretende Regierungssprecher Eugen Witte am Mittwoch an.

Niedersachsen hebt die Einschränkungen für Übernachtungsgäste aus dem Kreis Gütersloh am Samstag auf. Das sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit Schulferien. "Im Interesse der Menschen aus Gütersloh werden wir die Einreise nach Niedersachsen ab Samstag wieder ermöglichen", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Bis dahin müssen sie einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. In anderen Bundesländern dagegen waren die Beschränkungen für den Kreis aufgehoben worden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage unter den Grenzwert von 50 gesunken war.