Hamburg. In den Meeren der EU erholen sich die Fischbestände. Die EU macht weitere Fortschritte bei der nachhaltigen Bewirtschaftung, sagt der Kutter- und Küstenfischer-Verband.

Die Situation der Fischerei in den Gewässern der EU ist nach Einschätzung des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer von erfreulich positiven Entwicklungen geprägt. "Die nachhaltige Bewirtschaftung zeigt messbare Erfolge in Form von Fisch für den Verbraucher und Geld für den Fischer", sagte Verbandssprecher Claus Ubl am Freitag.

Hintergrund sind die Veröffentlichung der aktuellen Bestandsschätzungen und Fangempfehlungen für das Jahr 2021 des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) und des Lageberichts der EU-Kommission zu den Fischbeständen und zur Fischerei im gesamten EU-Meer.

Danach hat sich die Bestandsbiomasse der wissenschaftlich bewerteten Fischbestände seit dem Jahr 2003 beinahe verdoppelt. "62 von 78 der wissenschaftlich bewerteten Bestände erreichen den Zielwert für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Diese Bestände liefern 99 Prozent der Anlandungen aus dem EU-Meer."

Danach gibt es auch für einige Bestände in der Nordsee deutliche Anstiege der Bestandsgröße und Fangempfehlung. Für andere Bestände gibt es Empfehlungen für Quotenkürzungen im Rahmen der natürlichen Schwankungen der Jahrgangsstärken im Nachwuchs.

Gleichzeitig zeigen die Daten der EU zur wirtschaftlichen Situation, dass die Unternehmensgewinne und die Gehälter der Mannschaften in den letzten Jahren deutlich gestiegen seien "Während im Jahr 2008 praktisch keine Gewinne erzielt wurden, weist die Statistik für das Jahr 2018 einen Netto-Ertrag von 1,4 Milliarden aus. Die Ursachen dafür sind in steigenden Erzeugerpreisen bei guter Nachfrage und in gesunkenen Treibstoffkosten zu sehen, stellt die EU fest."

Für 2020 seien die Aussichten durch die Corona-Pandemie deutlich unsicher geworden. Im Frischfischbereich habe es unter anderem durch den Wegfall von Tourismus stellenweise erhebliche Einbrüche gegeben, deren Wirkung auf das Jahresergebnis noch nicht zu quantifizieren ist. Die Erhaltungsmaßnahmen der Mitgliedsstaaten für die Fischereibetriebe laufen zurzeit und können in ihrer Wirkung noch nicht abschließend beurteilt werden, hieß es.