Hannover.

Risse in einer fast 200 000 Euro teuren alten Geige nach einem Verkehrsunfall, Schleudertrauma und Tinnitus des Geigers: Am Landgericht Hannover haben Musiker und Unfallfahrer sich auf einen Vergleich geeinigt. Demnach zahlt die Haftpflichtversicherung des Unfallfahrers dem Musiker 5000 Euro für Reparaturkosten und Schmerzensgeld, wie Richter Christian Lubrich am Mittwoch sagte (Az.: 11 O 275/19). Damit seien alle Ansprüche abgegolten. Kläger Bogdan Dragus, seit 2003 erster Geiger der NDR-Radiophilharmonie, äußerte sich zufrieden, sagte aber auch: "Was soll ich machen?"

Ursprünglich hatte der Kläger nach dem Unfall rund 5500 Euro vom Unfallverursacher gefordert. Bei dem Unfall im November 2017 - die 1755 von Carlos Antonio Testore in Mailand gefertigte Violine lag auf dem Rücksitz des Wagens - wurde das Instrument beschädigt. Gegenüber des NDR-Funkhauses in Hannover war es zum Auffahrunfall gekommen, als Dragus auf einen Parkplatz abbiegen wollte. Dabei rutschte der Geigenkasten auf den Boden. Der Kläger ließ das Instrument für knapp 1500 Euro reparieren.

Außerdem forderte er zunächst 4000 Euro Schmerzensgeld - wegen eines Schleudertraumas, zudem leidet er nach eigenen Angaben unter Tinnitus und Schwindel.