Bremen. Messer wurden an Klettergerüste gebunden. Soko Spielplatz gegründet. Täter soll auch Pulverbriefe verschickt haben.

In Bremen und Weyhe (Landkreises Diepholz) hat ein Unbekannter Messer auf Spielplätzen angebracht. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Soko Spielplatz ist der Täter sehr wahrscheinlich derselbe Mann, der seit Anfang Januar 21 Briefe mit Pulver verschickt hat. Mit seinen Taten will er vermutlich Angst schüren und Aufmerksamkeit erzeugen, so die Bremer Polizei. Sie intensiviert ihre Ermittlungen, erhöht die Präsenz auf Spielplätzen und sucht Zeugen.

Seit etwa zwei Wochen ermittelt die Polizei Bremen mit einer 13-köpfigen Sonderkommission unter Führung des Leiters der Staatsschutzabteilung gegen einen unbekannten Täter, der Messer an Klettergerüsten so anbrachte, dass sie Kinder verletzen könnten.

Mann bringt Messer an Spielplätzen an und verschickt Drohbriefe

Zudem wurden seit Anfang Januar 21 Pulverbriefe meist an Parteibüros in Bremen verschickt oder abgelegt. Sie lösten Großeinsätze für die Polizei und Feuerwehr aus, da anfangs nicht klar war, ob es sich um eine gefährliche Substanz handelt. Oft waren den Sendungen auch Schreiben mit antisemitischen, rechtsextremen oder ausländerfeindlichen Hetzparolen beigefügt.

Auch in Niedersachsen ergingen in der vergangenen Woche erstmals acht Pulverbriefe an Parteibüros, die teilweise Übereinstimmungen mit der Bremer Pulverbrief-Serie aufweisen. Die Soko Spielplatz steht im Austausch mit der Polizei Niedersachsen, dies betrifft auch die laufendenden Ermittlungen zu den Spielplatz-Fällen in Weyhe.

Ähnliche Fälle gibt es in Niedersachsen

Die Soko hat nun ein Profil des Täters erstellen lassen. Die Profiler beschreiben ihn als Mann mittleren Alters, der wahrscheinlich in Deutschland geboren oder aufgewachsen und ortskundig im Bremer Süden ist. Er ist vermutlich berufstätig und verfügt über eine gewisse Grundfitness. Dieses Profil wird während der Ermittlungen weiter ergänzt. Die Polizei hat eine Internetseite eingerichtet, auf der alle Informationen zu Taten und Erkenntnisse zum Täter zu finden sind. Diese Webseite wird fortwährend aktualisiert.

Wer Hinweise zur Pulverbrief-Serie geben kann und in diesem Zusammenhang jemanden kennt, der über Pfingsten in Göttingen war, soll sich bitte beim Kriminaldauerdienst der Polizei unter 0421/362 38 88 melden. Die Spielplätze im Bremer Stadtgebiet werden verstärkt kontrolliert und Bürger direkt angesprochen und zur Vorsicht aufgerufen. Entdecken Sie gefährliche Gegenstände, fassen Sie bitte nichts an und alarmieren die Polizei unter 110.