Stade/Hamburg. "Altes Land" von Dörte Hansen ist ein Bestseller, auch weil das Buch so kenntnis- wie detailreich beschreibt, welche Menschen so durch das einzigartige Obst- und Gemüseanbaugebiet an der Elbe südwestlich von Hamburg streifen. Ein bis dato vermutlich noch nicht polizeilich bekanntes Exemplar der Spezies Altländer Früchtchen hat jetzt an der Dorfstraße in der Gemeinde Mittelnkirchen (Landkreis Stade; bei Jork) für Aufsehen gesorgt.
Dort hat der bislang (und er kann es nicht lange bleiben) unbekannte Räuber am Freitag gegen 17.30 Uhr versucht, den Edeka-Markt zu überfallen. Wie die Polizei am Sonnabend mitteilte, sei das Ansinnen vom Inhaber, einem 76 Jahre alten Mann, abschlägig beschieden worden.
Raub auf Edeka-Markt im Alten Land
Laut Polizei kam der Räuber in den Laden, bedrohte den Inhaber an der Kasse mit einem Messer und forderte Geld aus derselben. Der Senior soll gar nicht reagiert haben. Diese Verhaltensweise mögen auch schon andere Gäste im Alten Land notiert haben. Dann sprach der Edeka-Marktinhaber den verdutzten Räuber an. Das verblüffte diesen so sehr, dass er auf einem Fahrrad flüchtete. Das hatte er mitgebracht, wie die Polizei nüchtern feststellte. Fluchtweg: Richtung Steinkirchen.
Verletzt wurde der Überfallene nicht. Das Geld blieb in dem dafür vorgesehen Behältnis. Die Polizei leitete nach der Alarmierung sofort eine Fahndung mit Streifenwagen aus Horneburg, Buxtehude und Stade ein.
Altes Land: Zeugen gesucht
Vom Räuber blieb dem Geschäftsinhaber in Erinnerung: Er sei etwa "17 bis 18 Jahre alt" gewesen sowie "von leicht korpulenter Statur und dunkel bekleidet". Gleichfalls habe er einen dunklen Mundschutz getragen. Der sei ja schließlich vorgeschrieben in Corona-Zeiten, hieß es. Das Deutsch des Räubers sei akzentfrei gewesen. Das ist nicht vorgeschrieben, aber das stand auch nicht im Polizeibericht.
Wer also am Freitag in der Gemeinde Mittelnkirchen im Alten Land einen fülligen jungen Mann gesehen hat, der zerknirscht in die Fahrradpedale trat, möge sich unter der Telefonnummer 04142-89 81 30 melden.
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