Hannover. Innenminister Pistorius zog am Wochenende ein positives Fazit: Die meisten Menschen hielten sich an die Corona-Kontaktverbote. Trotzdem stellt die Polizei immer wieder Verstöße fest.

Die Polizei hat in Niedersachsen und Bremen bereits zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen festgestellt. In den ersten zwei Wochen seit Beginn der bundesweiten Beschränkungen zählte die niedersächsische Polizei landesweit 236 Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz - etwa das Öffnen von Geschäften und Bars oder die Missachtung der vom Gesundheitsamt angeordneten häuslichen Quarantäne. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor.

In Bremen fertigte die Polizei in derselben Zeit bis Sonntagabend 326 Strafanzeigen, wie eine Sprecherin des Innensenators mitteilte. Allein in der vergangenen Woche sind beim Bremer Ordnungsdienst zudem in 33 Fällen Bußgelder in Höhe von 4350 Euro eingegangen. Um was für Verstöße gegen die Allgemeinverfügungen es sich jeweils handelte, teilte die Sprecherin nicht mit.

Die Polizei in Niedersachsen zählte neben den Straftaten auch 2230 Ordnungswidrigkeiten. Das Land erarbeitet derzeit einen Bußgeldkatalog, an dem sich die Kommunen orientieren sollen. Nach dem Infektionsschutzgesetz sind bei schweren Verstößen Bußgelder bis zu 25 000 Euro möglich.

Innenminister Boris Pistorius hatte nach dem vergangenen Wochenende noch ein positives Fazit zur Einhaltung der Regeln gezogen. Die meisten Menschen hätten Verständnis für die Beschränkungen, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend.

Allerdings musste die Polizei am Wochenende mehrere Treffen auflösen. In Schneverdingen (Heidekreis) wurden bei einem Einsatz sogar zwei Beamte verletzt. Ein 32-Jähriger wehrte sich gegen die Aufnahme seiner Personalien und griff die Polizisten an, nachdem Nachbarn eine Feier von fünf Männern gemeldet hatten. Ein weiterer Mann versuchte, den gefesselten Angreifer zu befreien.

Die verstärkte Präsenz der Polizei zur Durchsetzung der Kontaktverbote soll auch über Ostern andauern.