Hannover.

In der beginnenden heißen Phase der Corona-Pandemie müssen Ärzte und Pflegepersonal besser mit Schutzmaterial ausgerüstet werden. Das forderte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, in einem Interview der "Neuen Presse" in Hannover vom Montag. "Ärzte und Pflegekräfte stehen in vorderster Reihe bei der Versorgung infizierter Patienten mit SARS-CoV-2", sagte Wenker. "Hohe Opferzahlen unter ihnen in Italien und zuvor China belegen ein beträchtliches Infektionsrisiko."

Die Anstrengungen zur Beschaffung des notwendigen Medizinmaterials müssten verstärkt werden, sagte sie der Zeitung. Dabei sollten sich Land, Kommunen, die Kassenärztliche Vereinigung, Kliniken und niedergelassene Ärzte besser abstimmen. "Alle bemühen sich um Schutzausrüstung, nur offenbar nicht koordiniert."

Die Kammerpräsidentin wollte sich nicht dazu äußern, wie gut Niedersachsen auf die Corona-Krise vorbereitet gewesen sei. "Im Moment sollten alle ihre ganzen Kräfte zur Lagebewältigung einsetzen und nicht zur Manöverkritik", sagte Wenker. Doch für die Zukunft müssten Lehren gezogen werden, "damit eine mögliche zukünftige neue Virusausbreitung wesentlich effizienter beherrscht werden kann". Unter anderem sollten Medikamente und Schutzausrüstung in Deutschland oder wenigstens in der EU produziert werden.