Berlin/Hannover.

In Niedersachsen können 48 Eisenbahnbrücken nur noch ersetzt werden. Sie sind kaum noch wirtschaftlich zu sanieren. In Bremen betrifft dies zwei Bahnbrücken. Das geht aus Angaben des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann, hervor. Bundesweit müssen insgesamt 1004 Bahnbrücken ersetzt werden. Würden sie alle in Angriff genommen, lägen die Kosten bei 7,3 Milliarden Euro, antwortete Ferlemann auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Infrastruktur der Bahn gilt als marode, weil jahrelang zu wenig investiert wurde. Mehr als die Hälfte der gut 25 700 Eisenbahnbrücken wurde vor Ende des Zweiten Weltkriegs gebaut, 45 Prozent sind älter 100 Jahre.

Die Bahn unterteilt die Brücken je nach Zustand in vier Kategorien - die 1004 Brücken, die ersetzt werden müssen, fallen in die schlechteste Kategorie vier. Die Bahn betont: "Selbst Brücken der schlechtesten Zustandskategorie sind für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher, sonst würde kein Betrieb zugelassen."

Mit Abstand die meisten Brücken der Kategorie vier stehen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (257). Es folgen Baden-Württemberg (114) und Bayern (113). Die drei Länder haben gleichzeitig die meisten Brücken im Bestzustand.