Osnabrück. Bau- und Gartenmärkte dürfen wieder öffnen, doch Spielplätze bleiben geschlossen. Das sorgt für Kritik, aber auch für Einkaufsfreude. Gleich strömten am Samstag zahlreiche Menschen zu den Märkten, es bildeten sich lange Schlangen.

Zur Öffnung der Bau- und Gartenmärkte für Privatkunden nach knapp zwei Wochen haben sich am Samstag lange Schlangen vor Geschäften in Niedersachsen gebildet. Schon deutlich vor Ladenöffnung um 8.00 Uhr morgens hätten sich zahlreiche Menschen angestellt - allerdings Abstand gewahrt. "Es ist alles ruhig. Wir haben bisher keine Einsätze", hieß es bei der Polizei Braunschweig. Auch in Hannover, Oldenburg und Osnabrück waren der Polizei bis zum frühen Nachmittag keine besonderen Vorkommnisse bekannt.

Wegen des erwarteten hohen Andrangs und des Risikos einer Ansteckung mit dem Coronavirus stellten viele Märkte Regeln auf. Es gilt: Maximal ein Kunde auf durchschnittlich zehn Quadratmetern. Vor einem Geschäft in Osnabrück kontrollierten Sicherheitskräfte den Eingangsbereich und ließen Kunden nur nacheinander mit vorher desinfizierten Einkaufswagen eintreten. In weitem Abstand voneinander reihten sich die Kunden zum Teil mit Mundschutz zwischen Absperrzäunen auf dem Parkplatz.

Bislang hatten wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nur Gewerbetreibende in den Baumärkten einkaufen dürfen. Dies änderte sich mit einer am Samstag in Kraft getreten Verordnung.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) rechtfertigte die Lockerung: "Die Ströme in die Bau- und Gartenmärkte in den Nachbarländern von Niedersachsen waren wirklich so groß, dass beispielsweise auch die Niederländer sich bei uns gemeldet haben und ganz eindeutig darum gebeten haben, dass wir hier Maßnahmen ergreifen", sagte die Ministerin im Gespräch mit Hörern des Radiosenders NDR 1 Niedersachsen. Dass Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen dürften, Spielplätze und Waschstraßen hingegen nicht, kritisierten einige der Anrufer.

Mit der Maßnahme wird laut Reimann der Einkaufstourismus nach Nordrhein-Westfalen oder die Niederlande eingedämmt. "Dadurch verringern wir auch das Risiko, dass das Virus aus Regionen mit vielen Infektionen nach Niedersachsen eingetragen wird."