Hildesheim.

Das Sommersemester 2020 startet in der Corona-Krise bundesweit digital. Das habe eine Telefonkonferenz der Staatssekretäre des Wissenschaftsressorts beschlossen, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler am Donnerstag. Nach Rücksprache mit den Hochschulpräsidenten sei beschlossen worden, das Sommersemester als Online-Semester zu starten, Präsenztermine würden aufgeschoben. "Es wird kein verlorenes Semester, aber ein besonderes Semester", sagte der CDU-Politiker. Das Sommersemester beginnt am 20. April.

Die niedersächsischen Hochschulen seien auf digitale Lehrangebote gut vorbereitet, die Angebote seien auf Online-Lehre umgestellt, sagte Thümler. Es werde aber sicher "Geruckel" geben. Dies sei eine Chance, die digitalen Möglichkeiten stärker zu nutzen, auch Online-Prüfungen werde es geben. Zum Start reichten die Server-Kapazitäten aus, sagte er. "Ich glaube, das ist eine wirkliche Chance, den Hochschulbereich ins 21. Jahrhundert zu bringen."

Zuvor hatte die Landeshochschulkonferenz bekanntgegeben, dass die Lehrveranstaltungen der 20 staatlichen Hochschulen des Landes verstärkt online angeboten werden sollen. Lehrmaterialien seien in Datenbanken abrufbar und geprüft werden könne via Skype. Die Landeshochschulkonferenz schlug dem Wissenschaftsministerium auch ein Programm zum Ausbau der Informationsinfrastruktur vor - dieses umfasst demnach Sofortmaßnahmen für 2020 und ein Anschlussprogramm bis 2025. Die Hochschulen benötigten einen deutlichen Ausbau ihrer lokalen Lern- und Contentmanagementsysteme, Softwarelizenzen und mehr IT-Beratung für Studenten und Lehrpersonal.

Niedersachsens Hochschulen zählen den Angaben zufolge rund 210 000 Studentinnen und Studenten sowie mehr als 40 000 Beschäftigte.