Göttingen.

Weil er sich in einem Göttinger Regionalbus als Coronavirus-Infizierter ausgab und nach Polizisten trat, hat ein 36-Jähriger nun eine saftige Rechnung und ein Strafverfahren am Hals. Der Mann habe in dem Bus zunächst Fahrgäste belästigt und sich als Covid-19-Erkrankter ausgegeben, berichtete die Polizei Göttingen am Donnerstag. Da er den Bus nicht verlassen wollte, legten die Polizisten Infektionsschutzanzug, Maske und Brille an und führten ihn ab. Dabei trat der Mann mehrmals nach den Beamten und verletzte einen von ihnen leicht. Auf der Dienststelle wurde ein Coronavirus-Test durchgeführt, der negativ ausfiel. Den Mann erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. Außerdem wurden ihm für die Schutzkleidung und die Ingewahrsamnahme 415 Euro in Rechnung gestellt.

Nach Angaben der Polizei war es nicht der erste Fall in Göttingen, bei dem sich Menschen fälschlicherweise als Coronavirus-Infizierte ausgaben. "Es ist alles andere als lustig, sich in der gegenwärtigen Zeit als vermeintlich Infizierter des Corona-Virus auszugeben, nur um andere damit in Angst und Schrecken zu versetzen", sagte Göttingens Polizeipräsident Uwe Lührig. "Dieses Fehlverhalten wird von der Polizei auf keinen Fall toleriert und mit aller Vehemenz bekämpft."