Hannover.

Bei den Hausärzten in Niedersachsen steigt die Verärgerung wegen fehlender Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. Das geht aus einem Brief von Matthias Berndt hervor, den der Landeschef des Hausärzteverbandes am Freitag an alle Mitglieder geschickt hat. Als "Hilfe zur Selbsthilfe" verschickte der Verband eine Nähanleitung für einen Behelf-Nasen-Mund-Schutz. Dieser sei allerdings weder geprüft noch zertifiziert und stelle lediglich ein Hilfsmittel dar, hieß es.

"Wir denken, in diesen besonderen Zeiten müssen wir zu ungewöhnlichen Mitteln greifen", schreibt Berndt weiter - auch wenn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zehn Millionen Masken in Aussicht gestellt habe, die bereits "unter Polizeischutz" auf dem Weg zu den Ärzten sein sollten.

Nach Informationen des Politjournals "Rundblick" wird Niedersachsen 14,5 Millionen Euro für Schutzmasken bereitstellen. Dies habe der Haushaltsausschuss des Landtags beschlossen, heißt es in dem Bericht. Das Gremium habe zudem sieben Millionen Euro für die Testzentren freigegeben. Das Material solle noch am Freitag bestellt und bezahlt werden.