Verden/Hannover.

Im Rechtsstreit zwischen dem Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf und dem Bauunternehmer Günter Papenburg hat der Besitzer der TUI Arena einen Erfolg erzielt. Die 1. Zivilkammer des Landgerichts Verden urteilte am Freitag, dass Papenburg dem Verein nicht wie von diesem gefordert 372 710,44 Euro zahlen muss. Die "Recken" hatten Papenburg auf Zahlung dieser Summe verklagt, die auf eine Etatlücke aus der Bundesliga-Saison 2017/18 zurückgeht.

Hintergrund ist ein Fünfjahresvertrag, den beide Seiten vor Beginn jener Spielzeit abgeschlossen hatten. Der Handball-Club zog von seiner bisherigen Spielstätte Swiss-Life-Hall am Stadion in die deutlich größere TUI Arena um. Papenburg unterschrieb im Gegenzug eine Verpflichtungserklärung, die sicherstellen soll, dass der Unternehmer im Falle einer Unterdeckung des 6,5-Millionen-Euro-Etats mit bis zu einer Million Euro für diese Lücke geradesteht. Papenburg verweigert jedoch eine entsprechende Zahlung für die Saison 2017/18 mit der Begründung, dass ihm die "Recken" einen Einblick in ihre Geschäftszahlen verwehren.

Als dem Club deshalb im Mai 2018 die Zahlungsunfähigkeit drohte, sprang der Hauptsponsor aus Burgdorf mit zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 630 000 Euro ein. Das Gericht entschied nun, durch diese Zahlung sei der Etat des Clubs gedeckt und Papenburg nicht mehr zur Bereitstellung des Geldes verpflichtet.

Das Gericht entschied zudem, dass der Vertrag zwischen dem Verein und Papenburg noch zwei Jahre gültig ist. Ungeachtet des Rechtsstreits sind beide Seiten in Gesprächen, diesen auch zu erfüllen.