Hannover. Nach einem Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn sind die Zahlen im Februar wieder gesunken. Die schwache Industriekonjunktur belastet viele Betriebe, diese sind aber weiter einstellungsbereit.

Die Arbeitslosigkeit hat in Niedersachsen im Februar etwas abgenommen. Knapp 228 000 Menschen waren zuletzt ohne Job gemeldet - ein leichter Rückgang um 0,9 Prozent im Vergleich zum Januar. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Hannover mitteilte, lag die Quote im abgelaufenen Monat stabil bei 5,3 Prozent. Zum Jahresbeginn hatte es noch eine deutliche Zunahme der registrierten Arbeitslosen gegeben, ihre Zahl war verglichen mit dem Dezember um 8,3 Prozent gestiegen.

Ein Teil der Entwicklung liegt an der schwachen Industriekonjunktur. Die Lage vieler Unternehmen ist nach wie vor angespannt. "Betriebe sind weiterhin einstellungsbereit, wenngleich etwas verhaltener als vor einem Jahr", sagte die Chefin der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Bärbel Höltzen-Schoh. Gefragt seien vor allem gut ausgebildete Bewerberinnen und Bewerber. Bei vier von fünf freien Stellen werde eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine höhere Qualifikation erwartet.

Zudem wird zum Ende des Winters in einigen Branchen wieder mehr gearbeitet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 0,7 Prozent. Zu den Arbeitslosen kommen weitere Menschen auf Jobsuche, die aber wegen der Teilnahme an einer Fortbildung oder einer Erkrankung nicht als arbeitslos gezählt werden. Im Februar lag ihre Zahl in Niedersachsen bei 317 182 Personen, das waren 0,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Um den Zuzug von Fachkräften von außerhalb der EU zu erleichtern, tritt am 1. März das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Es soll helfen, mehr qualifizierte Ausländer nach Deutschland zu holen kommen. "Das neue Gesetz bringt Erleichterungen, es gibt aber weiterhin hohe Hürden bei der Anerkennung von Abschlüssen, bei den Anforderungen an das Sprachniveau und bei der Erteilung von Visa", sagte Höltzen-Schoh. Deshalb sei es wichtig, weiterhin die Potenziale innerhalb Deutschlands zu fördern. "In den nächsten Jahren geht die Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand, entsprechend hoch wird der Ersatzbedarf der Betriebe sein."

Im Land Bremen fiel die Zahl der Arbeitslosen im Februar im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,2 Prozent auf 36 700. Die Arbeitslosenquote lag bei 10,2 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem Januar-Wert.