Bremen.

Die Handelskammer Bremen erwartet für das Jahr 2020 eine eher schwache Entwicklung der Konjunktur. Die exportorientierte Wirtschaft des Zwei-Städte-Staats leide unter den globalen Handelskonflikten wie zwischen den USA und China, sagte die Vorsitzende der Kammer, Janina Marahrens-Hashagen, am Dienstag. Als aktuelle Bedrohung für die Handelsströme komme die Epidemie durch das neuartige Coronavirus hinzu: "Das Virus hat Europa erreicht."

Unsicher sei auch, wie die Wirtschaftsbeziehungen zu Großbritannien nach dem vollzogenen Austritt aus der EU geregelt werden, sagte Marahrens-Hashagen. Großbritannien sei für Bremen einer der wichtigsten Handelspartner.

Die Kammer als Sprecherin der Bremer Wirtschaft forderte von der Landesregierung, die Wirtschaftsstandorte Bremen und Bremerhaven für eine schwächere konjunkturelle Phase fit zu machen. Die knappen Mittel des armen Bundeslandes sollten in Investitionen fließen.

Der Nachdruck des rot-grün-roten Senats auf Bildung und Klimaschutz sei wichtig, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen, Matthias Fonger. Aber es müsse auch Schwerpunkt sein, die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern.

Fonger führte aus, dass 2019 im Land Bremen mehr neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstanden seien. Zugleich sei aber die Arbeitslosigkeit im Land gestiegen, selbst wenn sie im Bundesdurchschnitt weiter abgenommen habe. Die neuen Jobs seien an Beschäftigte gegangen, die nicht in Bremen oder Bremerhaven wohnen.