Hannover.

Nach der Behandlung eines mutmaßlichen Clanmitglieds an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat das Land Niedersachsen den Vizepräsidenten der Klinik entlassen. Der Vorstand für die Krankenversorgung, Andreas Tecklenburg, sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) am Montag im Landtag in Hannover. Thümler bemängelte die Kommunikation der MHH in dem lange rätselhaften Fall. Sowohl intern als auch in der Meldekette von der Klinik zu den Sicherheitsbehörden und der Landesregierung habe es Defizite gegeben.

Der 35-jährige Montenegriner Igor K. war in der Klinik tagelang aufwendig von der Polizei bewacht worden. Am Freitag verließ er das Land in Richtung Istanbul, nachdem die Stadt Hannover in Abstimmung mit dem Innenministerium beschlossen hatte, den Mann auszuweisen. An dem Polizeieinsatz und den daraus entstandenen Kosten hatte sich ein politischer Streit entzündet.