Hannover.

Die Polizei schützt das in der Medizinischen Hochschule Hannover behandelte mutmaßliche Clan-Mitglied aus Montenegro auch nach dem Ausweisungsbeschluss weiter. Grund sei die fortbestehende Gefährdung, teilte die Polizeidirektion Hannover am Donnerstag mit. Ein im Ausland verübtes Attentat gegen eine der Schutzpersonen, die als Angehöriger einer Großfamilie gelte, reihe sich in eine Serie von Taten seit 2014 ein. Dabei seien unter anderem Schusswaffen und Sprengmittel eingesetzt worden. Eine konkrete Anschlagswarnung habe es aber nicht gegeben.

Der Patient soll in eine blutige Clan-Fehde um Drogengeschäfte verwickelt sein. Bereits am 7. Februar war das mutmaßliche Mafia-Mitglied aus Montenegro eingeflogen, um Ende Januar erlittenen Schussverletzungen an der Medizinischen Hochschule Hannover behandeln zu lassen. Das Klinikum wird sichtbar von der Polizei bewacht. In Abstimmung mit dem niedersächsischen Innenministerium beschloss die Stadt Hannover die Ausweisung des 35-Jährigen.

Nach Polizeiangaben gelten die Schutzmaßnahmen nicht nur für die Montenegriner, sondern auch beispielsweise für das Klinikpersonal, Patientinnen und Patienten sowie deren Besucher.