Hannover.

Hannovers neuer Oberbürgermeister Belit Onay will neue Mobilitätskonzepte und damit die im Wahlkampf angekündigte autofreie Innenstadt zur Chefsache im Rathaus machen. Die autofreie City sei kein Selbstzweck, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch zu seinen Plänen für die Stadtverwaltung. Ziel sei, den Dialog darüber und über die Frage, wie frei werdender Platz in der Stadt künftig genutzt und die Lebensqualität gesteigert werden könne, voranzubringen. Sein Wunsch sei, die City von Hannover noch vor 2030 autofrei zu machen. Im Wahlkampf hatte der 39-Jährige, der seit knapp drei Monaten im Amt ist, für dieses Ziel geworben.

Dazu will er die Stadtverwaltung umbauen: Für die Verkehrswende soll eine "Stabsstelle Mobilität" direkt beim Oberbürgermeister angesiedelt werden. Außerdem soll der Megatrend Digitalisierung in einem neuen Dezernat aufgehen - Ziel sei, "umgehend" wichtige Dienstleistungen zu identifizieren und digital umzusetzen. Der Umbau der Verwaltung soll nach Onays Worten zeitnah vorankommen. Die genaue Zahl zusätzlicher Stellen sei noch unklar, wegen des neuen Zuschnitts der Verwaltung könnten aber jährliche Mehrkosten von rund 800 000 Euro entstehen.

Onay hatte sein Amt am 22. November angetreten. Zuvor hatte die SPD über 70 Jahre den Oberbürgermeister in der niedersächsischen Landeshauptstadt gestellt. Auslöser der vorzeitigen Wahl war die Rathausaffäre um verbotene Gehaltszulagen, die den früheren OB Stefan Schostok (SPD) zum Rücktritt zwang.