Auf dem Fußballplatz läuft es nicht rund, abseits des Rasens verschärfen sich die wirtschaftlichen Sorgen. Der 1. FC Kaiserslautern steht einmal mehr vor einigen Problemen.

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Enttäuschung und Sorgen bestimmen mal wieder die Gemütslage beim 1.FC Kaiserslautern. Dieses Wochenende hatte sich der Fußball-Drittligist anders vorgestellt. Bei der 0:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig verspielte der FCK die wohl letzte realistische Chance auf eine Rückkehr in die 2. Bundesliga in diesem Sommer. Zu gleicher Zeit wurde im Stadtrat Kaiserslauterns über die künftige Pacht für das Fritz-Walter-Stadion entschieden. Und auch dort gab es kein zufriedenstellendes Ergebnis.

Seit Wochen hatte der FCK mit den Verantwortlichen der Stadt um eine Einigung in der Frage der Stadionpacht gerungen. Mehrfach kritisierte der Club dabei das Verhalten von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD), der ohne Absprache mit dem Verein öffentlich Forderungen stellte, wie etwa Aktienanteile des FCK im Gegenzug für eine fortführende Pachtreduzierung. Am Samstag wurde nun der Antrag des FCK, künftig 625.000 Euro sowie erfolgsabhängige Boni pro Spielzeit zu bezahlen - und ohne einen Aktienausgleich - angenommen.

Doch die Reduzierung der ursprünglich zu Bundesligazeiten vereinbarten Pacht in Höhe von 3,2 Millionen Euro wurde nur unter Vorbehalt gewährt. Abhängig sind die Pfälzer noch von der Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) von Rheinland-Pfalz. "Wir haben weiter keine Lösung, letztlich wurde es nur vertagt", kritisierte der Beiratsvorsitzende Markus Merk. "Für uns bedeutet das immer noch: Wir sind nicht handlungsfähig, da wir keine definitive Entscheidung haben."

Die Planungssicherheit ist essenziell, denn die Pachtreduzierung ist eine der wichtigsten Hürden für die Lizenzerteilung in der kommenden Spielzeit. Um den Spielbetrieb über den Sommer hinaus aufrecht zu erhalten, fehlen selbst bei reduzierter Miete noch zehn bis zwölf Millionen Euro, die von Investoren bereitgestellt werden müssen.

Durch den anvisierten Aufstieg hätte sich ein Großteil der wirtschaftlichen Probleme von selbst gelöst. Doch das große Ziel ist spätestens nach der Niederlage in Braunschweig kaum noch zu erreichen. Seit sechs Pflichtspielen warten die Roten Teufel auf einen Sieg. Die Braunschweiger Merveille Biankadi (12. Minute) und Niko Kijewski (44.) besiegelten die jüngste Niederlage schon vor der Pause.

"Wir haben verloren, weil wir nicht ab der ersten Minute das Spiel angenommen haben", bemängelte Boris Schommers. Der Trainer verschärfte den Ton: "Die Tabelle interessiert mich nicht. Mich interessiert, dass die Mannschaft nicht verstanden hat, ab der ersten Minute Knallgas zu geben. Wir wussten, wo wir spielen und um was es geht." Dem Traditionsverein aus der Pfalz stehen einmal mehr stürmische Zeiten bevor.