Bremen.

Bremen ist bereit, mindestens 20 unbegleitete Minderjährige aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Die Bürgerschaft stimmte in diesem Punkt einstimmig einem Antrag der Regierungsfraktionen SPD, Grünen und Linkspartei zu, indem der Senat aufgefordert wird, sich für eine entsprechende Genehmigung bei der Bundesregierung einzusetzen.

Die Bürgerschaft habe eine souveräne und klare Antwort gegeben auf die Lage in den Flüchtlingslagern, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) mit Blick auf die Debatte. "Die Verhältnisse sind inhuman, eine Katastrophe und ein Schande für die EU."

Auch die Gruppe mit drei AfD-Mitgliedern stimmte für die Aufnahme von mindestens 20 unbegleiteten Minderjährigen. Zwei fraktionslose AfD-Abgeordnete waren während der Abstimmung nicht im Saal. Die Bremer AfD-Fraktion hatte sich vor Monaten wegen heftiger interner Streitigkeiten aufgelöst.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte bereits mehrfach gefordert, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schneller aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln in andere europäische Länder gebracht werden sollten. Für Niedersachsen erklärte er die Bereitschaft, 100 bis 200 Unter-14-Jährige zu holen.