Hannover.

Die Oppositionsfraktionen FDP und Grüne haben die SPD-Idee eines günstigeren oder kostenlosen Nahverkehrstickets für Ehrenamtler begrüßt - entscheidend sei aber ein verlässliches Bus- und Bahnnetz in Niedersachsen. "Wenn wir Geld übrig haben, sollten wir eher Lücken im ländlichen Raum schließen", sagte FDP-Fraktionschef Stefan Birkner am Montag in Hannover. Rabatte für Ehrenamtler seien "ein nettes Signal". Ohne Verkehrsanbindung hätten vielen Menschen auf dem Land aber nichts davon.

Die Grünen reagierten ähnlich. "Eine kostenlose Nutzung des ÖPNV nützt nichts, wenn der Bus nicht fährt", sagte Verkehrspolitiker Detlev Schulz-Hendel. Der Nahverkehr auf dem Land müsse dringend ausgebaut werden. Schulz-Hendel erneuerte zudem die Forderung seiner Fraktion nach einem landesweiten 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler. Von der Landesregierung sei dazu außer Ankündigungen aber noch nichts gekommen. "Wenn nun der Kreis auch auf die Ehrenamtlichen ausgedehnt werden soll, begrüßen wir das", sagte er.

Die SPD-Fraktion will mit einem Fünf-Punkte-Plan das Ehrenamt attraktiver machen. Darin bringen die Sozialdemokraten es "als Zeichen des Dankes" auch ins Spiel, "die Ehrenamtskarte auch mit Vergünstigungen/Freifahrten im ÖPNV" aufzuwerten. Darüber hinaus sollen in Sportvereinen aktive Ehrenamtler Steuervorteile bekommen.

Die CDU nahm den Vorstoß der SPD abwartend auf. Das Ehrenamt sei "ein Kernanliegen der CDU", sagte Fraktionschef Dirk Toepffer. "Daher werden wir die Vorschläge des Koalitionspartners genau prüfen und bewerten, was in dieser Legislaturperiode noch möglich ist."