Helmstedt. In die digitale Ausstattung der Schulen sollen in den kommenden Jahren Milliarden Euro fließen. Für Niedersachsen stehen mehr als 500 Millionen Euro bereit. Als erste sollen fünf Grundschulen aufrüsten - das reicht aber nicht allen.

Die ersten Fördergelder zur besseren IT-Ausstattung an niedersächsischen Schulen fließen nach Helmstedt. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will am Freitag in der Stadt Bewilligungsbescheide für etwa 350 000 Euro an fünf Grundschulen überreichen. Nach Angaben des Ministeriums in Hannover werden damit die Auszahlungen der Mittel aus dem Bundesprogramm Digitalpakt Schule gestartet.

In dem Pakt gibt der Bund den Ländern bis 2024 fünf Milliarden Euro für eine bessere IT-Ausstattung ihrer Schulen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte im Vorfeld des Termins am Freitag, dass es sich kaum um mehr als Kosmetik handele. "Fototermine mit der Übergabe von Fördermitteln ändern hier nichts an der dramatischen Unterfinanzierung des Bildungssystems insgesamt", sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth der Deutschen Presse-Agentur.

Niedersachsen erhält aus dem Bundesprogramm 470 Millionen Euro, in Bremen sind es 48 Millionen Euro. Beide Länder hatten im Mai vergangenen Jahres eine Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Digitalpakts verabredet. Niedersachsen will die Förderung um rund 52 Millionen Euro aufstocken, so dass mehr als 520 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Ende vergangenen Jahres hieß es aus dem Kultusministerium in Hannover, dass mehr als 40 Anträge im Umfang von 930 000 Euro geprüft würden. Beantragt worden sei das Geld vor allem für WLAN und "digitale Anzeigegeräte". Im Land Bremen hatten Schulen damals hingegen schon erste Geräte wie Laptops und Tablets kaufen können. Rund 300 000 Euro wurden dort nach Angaben einer Sprecherin des Bildungsressorts bis Anfang November abgerufen.