Bremen.

Eine Gala kategorisch ohne Frauen: Die Bremer Grünen wollen gegen eine traditionelle, aber ihrer Sicht nach "zutiefst sexistische Veranstaltung" harte Kante zeigen. Nachdem die stellvertretende Regierungschefin Karoline Linnert (Grüne) nicht zum Eiswettfest eingeladen wurde, gab es harsche Kritik. Die Grünen wollen das Thema nun ins Parlament bringen.

Ziel des Dringlichkeitsantrags ist es, dass künftig weder der Regierungschef noch offizielle Vertreter von Senat und vom Magistrat der Stadt Bremerhaven an der Runde von etwa 800 Männern in Frack und Smoking teilnehmen. Dem Antrag müsse die SPD nun noch zustimmen, sagte der Pressesprecher der Grünen, Matthias Makosch, am Dienstag. SPD und Grüne regieren im kleinsten Bundesland. "In diesen Tagen ist klar geworden, dass das Eiswettfest eine zutiefst sexistische Veranstaltung ist", sagte die geschlechterpolitische Sprecherin der Grünen, Henrike Müller.

Der zur Traditionsrunde am Samstag geladene Regierungschef Carsten Sieling (SPD) musste wegen der Trauerfeier für Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz absagen. Protokollarisch hätte nun Linnert als Bürgermeisterin ihren Chef vertreten sollen. Doch die Einladung blieb aus. Daraufhin sagte auch der SPD-Innensenator Ulrich Mäurer seine Teilnahme ab. Das Eiswettfest ist in seinem Selbstverständnis eine reine Männerrunde. Eine Frau hat noch nie teilgenommen.