Hannover.

In Niedersachsen gelten etwa 1300 Menschen als vermisst. In 355 Fällen handele es sich um unbegleitete Flüchtlingskinder unter 14 Jahren, teilte das Landeskriminalamt (LKA) mit. Ob die Zahl der Vermissten durch die Flüchtlingskrise gestiegen ist, lasse sich allerdings nicht sagen. Entsprechende Daten würden nicht erfasst.

Bei Kindern und Jugendlichen werden die Fälle, die bei der Polizei eingehen, sofort dem LKA gemeldet. Erwachsene müssen dauerhaft ihren gewohnten Lebensmittelpunkt verlassen haben, um als vermisst zu gelten. Für sie besteht das Recht der freien Wahl des Aufenthaltortes.

Die Vermisstenkartei ist fortlaufend. Die Fallzahl unterliegt tagesaktuellen Schwankungen. Auch 30 Jahre alte Fälle sind registriert. Dabei kann es sich nach Angaben eines LKA-Sprechers auch um Kindesentzug durch ein Elternteil handeln oder Unglücksfälle, bei denen die Leichen nie gefunden wurden.