Osnabrück. Erst sprengen, dann Geld einpacken und nichts wie weg: Erneut ist in Niedersachsen ein Geldautomat explodiert. Es ist der 26. Fall in diesem Jahr. Den Tätern gelang die Flucht. Ob sie Geld erbeuteten, ist noch unklar.

Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Niedersachsen ist am Wochenende weiter angestiegen. In der Innenstadt von Osnabrück wurde am Samstagmorgen ein Automat gesprengt. Ob dabei auch Geld erbeuten wurde, war am Sonntag noch unklar, teilte die Polizei mit. Die Täter konnten flüchten. In Niedersachsen ist dies der 26. Fall in diesem Jahr, im benachbarten Nordrhein-Westfalen gab es 2016 sogar schon 80 Automatensprengungen.

Auch in Osnabrück lösten die Täter die Explosion mit einer Gasflasche aus. An dem Gebäude, in dem der Geldautomat stand, entstand erheblicher Schaden. Die Fensterfront und Teile der Eingangstür wurden auf die Straße geschleudert.

Das Landeskriminalamt in Hannover überprüft jetzt, ob die jüngste Tat mit den anderen Fällen im Zusammenhang steht. Als Täter haben die Fahnder seit längerem eine Gruppe von rund 250 marokkanischstämmigen Niederländern aus dem Raum Utrecht/Amsterdam als Hauptverantwortliche in Verdacht. Wegen ihres Faibles für PS-starke Limousinen, die sie zur Flucht benutzen, wird die Truppe auch "Audi-Bande" genannt. Die Polizei kooperiert grenzübergreifend. Dank besserer Prävention der Banken bleiben die Täter inzwischen immer öfter ohne Beute.

Auf der Flucht nach Automaten-Sprengungen gab es auch bereits mehrere spektakuläre Unfälle: Anfang März knallten die Täter in Meppen im Emsland gegen einen Baum, ein Mann starb, zwei weitere wurden schwer verletzt, im Wrack fanden die Fahnder eine Mülltüte voller Geld. Auf der A57 bei Kamp-Lintfort am Niederrhein starben zwei weitere junge Männer nach einer Automaten-Sprengung, ein dritter überlebte querschnittsgelähmt.