Borkum. Mit Zutaten für 300 Kilogramm Speiseeis will Frerk Veen von der ostfriesischen Insel Borkum nach Italien reisen. Der 51-Jährige ist seit 22 Jahren Jahren selbstständig und betreibt die „Kleine Borkumer Eiskonditorei“ auf der westlichsten der ostfriesischen Nordseeinseln. Der gelernte Bäcker und Konditor hat seine Ausbildung in Bremen gemacht und arbeitet nebenbei als Berufsschullehrer.
Nächste Woche geht der Konditormeister ins Rennen um die „Eis-Weltmeisterschaft“ in Rimini. Dort wollen die besten Eismacher der Welt vom 5. bis 7. September Publikum und Jury mit speziellen Eissorten überzeugen.
Der Chef der „Kleinen Borkumer Eiskonditorei“ setzt auf eine Mischung aus Zitronen, Limetten, Datteln und frischem Basilikum. Frerk hat sich mit zwei weiteren deutschen Bewerben aus dem Hunsrück und aus Kempten (Bayern) für die WM qualifiziert.
Frage: Was haben Sie im Gepäck für die Eis-Weltmeisterschaft? Reisen Sie mit einer großen Kühlbox nach Italien?
Frerk Veen: Für den Wettbewerb muss ich 300 Kilogramm Eis herstellen. Meine speziellen Zutaten habe ich dabei, das bedeutet etwas Übergepäck, aber Basilikum und Datteln bekomme ich in Rimini. Dort können wir für den Wettbewerb auch die besten Eismaschinen der Welt benutzen. Für die Ausgabe am Tresen habe ich meine Tochter engagiert.
Wer entscheidet denn über das beste Eis der Welt?
Veen: Das Publikum kann aus fünf Eissorten einen Liebling auswählen. Ähnliches Gewicht hat auch die Auswahl der Jury mit Spezialisten. Und wir Teilnehmer entscheiden zu einem kleinen Teil ebenfalls mit: Welches Eis meiner Kollegen ist so gut, dass ich es auch verkaufen möchte? Dabei darf ich dann aber nicht für mein eigenes Produkt stimmen.
Haben Sie als Ostfriese überhaupt Chancen bei einer Weltmeisterschaft im Ursprungsland der Eisdielen?
Veen: Für mich steht der Spaß im Vordergrund, das soll kein Hauen und Stechen werden. Mit 51 Jahren muss ich mich auch nicht mehr irgendwo beweisen. Wir haben jeden Tag ein irres Feedback von unseren Kunden auf der Insel. Bei der Vorauswahl zur WM in Berlin haben wir immerhin den Publikumspreis gewonnen. Jeder Automobilkonzern würde sich freuen, wenn er sein Produkt so gut wie wir auf den Markt bringen kann.
Wie kamen Sie auf Ihre Mischung mit Datteln und Basilikum?
Veen: Das hat sich aus einem Angebot eines befreundeten Hoteliers auf Borkum ergeben, der mit diesem Angebot gut bei den Gästen ankam. Für nächstes Jahr habe ich an ein Eis in Richtung Pumpernickel (Schwarzbrot) gedacht, aber das ist keine ganz einfache Materie.
Und welchen Preis gewinnt der Weltmeister?
Veen: Das weiß ich gar nicht so genau. Ich glaube, es ist ein Pokal in Form einer überdimensionalen Eistüte, wie sie häufig vor Eisdielen stehen.
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