Dömitz (dpa/mv). Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine auch literarisch genutzte Regionalsprache. Sie steht in den nächsten drei Wochen im Mittelpunkt einer ganzen Veranstaltungsreihe in MV.

Mit einem Kanonenschuss sind am Sonntag in Dömitz die bis Mitte Juni dauernden Plattdeutschen Wochen in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet worden. Zum „18. Norddeutschen Tag“ präsentierten die Veranstalter auf der Festung Dömitz ein Festival der Niederdeutschen Sprache mit einem Kunsthandwerkermarkt. Neben einem umfangreichen Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und Auftritten auf „Plattdüütsch“ war auch die Böllergruppe der Schützengesellschaft Concordia von 1848 aus Rostock lautstark vor Ort vertreten. Der Schulcampus Dönitz habe sich ebenfalls an der Veranstaltung beteiligt, sagte eine Sprecherin des Heimatverbandes. Die Dömitzer Schule ist eine von sechs niederdeutschen Profilschulen in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Verlauf der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) stehenden 4. Plattdeutschen Wochen wird am 1. Juni das „Plattdeutsche Wort“ 2024 im Rahmen eines Symposiums im Schloss der Reuterstadt Stavenhagen verkündet. Am 8. Juni lädt der 10. „Plattdütsch-Bäukerdag“ (Büchertag) in den Botanischen Garten der Universität Rostock ein. Hier erwarten Groß und Klein viele plattdeutsche Verlage und ein abwechslungsreiches Programm.

„2024 ist ein besonderes Jahr, weil wir den 150. Todestag von Fritz Reuter (1810-1874) begehen. Dies ist uns Anlass, die Werke, das Schaffen und die Rezeption dieses weltweit berühmten niederdeutschen Autors und Demokraten in den Fokus zu nehmen“, kündigte der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern an. In Prerow steht das Plattdeutsche vom 10. bis 14. Juni sogar eine ganze Woche im Fokus.

„Wir freuen uns sehr, dass viele Akteure im vierten Jahr der Plattdeutschen Wochen diesen Zeitraum ganz bewusst mit in ihrer Planung berücksichtigen. Dadurch können wir das gemeinsame Engagement landesweit sichtbar machen und zum Erhalt der plattdeutschen Sprache beitragen“, betonte der Verbandsvorsitzende Martin Buchsteiner anlässlich der vierten Auflage der plattdeutschen Wochen.

Vom 10. bis zum 14. Juni steht in Greifswald das 4. „Festival up Platt“ mit Figurentheater, Musik und Ausstellung auf dem Programm. Mit der Malchower Klosternacht am 14. Juni, einem plattdeutschen Netzwerktreffen im Kreisagrarmuseum in Dorf Mecklenburg am 15. Juni und Theateraufführungen und mehreren plattdeutschen Gottesdiensten am 16. Juni finden die Plattdeutschen Wochen dann ihren Abschluss.

Plattdeutsch oder Niederdeutsch ist eine Regionalsprache, kein Dialekt. Gesprochen wird sie in Mecklenburg-Vorpommern, in Hamburg und Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und in nördlichen Teilen Brandenburgs, Nordrhein-Westfalens und Sachsen-Anhalts.