Schwerin (dpa/mv). In MV werden weniger Schafe gehalten und Berufsschäfer klagen über Wolfsattacken auf ihre Herden. Agrarminister Backhaus preist dennoch die Vorzüge heimischer Lammzucht.

Ungeachtet der Klagen von Berufsschäfern über Angriffe von Wölfen auf ihre Herden wirbt Agrarminister Till Backhaus (SPD) für mehr Schafzucht in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Verbraucher wünschten sich Tiere auf der Weide, betonte Backhaus am Mittwoch. „Lammfleisch ist ein gefragtes Produkt, zudem ein Produkt, welches größtenteils unter natürlichen und ressourcenschonenden Bedingungen in Mecklenburg-Vorpommern produziert werden kann.“

Eine aktuelle Studie der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV (LFA) mit vier schafhaltenden Betrieben im Nordosten habe gezeigt, dass die Fleischqualität in Bezug auf die Fettsäurezusammensetzung sehr gut sei, berichtete LFA-Wissenschaftlerin Ariane Boldt. Lammfleisch habe einen hohen diätetischen Wert. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie unterschiedliche Futterqualitäten auf der Weide das Wachstum der Lämmer verschiedener Schafrassen beeinflussen.

In Mecklenburg-Vorpommern werden allerdings immer weniger Schafe gehalten. Waren es laut Statistischem Landesamt im Jahr 2021 noch 72 800, sank die Zahl seither bis auf 66 400 bei der jüngsten Zählung am 3. November 2023. Die Nachfrage nach dem vergleichsweise teuren Lammfleisch hält sich in Mecklenburg-Vorpommern in Grenzen. Im Handel wird meist Lamm aus Neuseeland angeboten.

Wölfe sind ein Problem für Schafhalter in MV. Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums vom Ende vergangenen Jahres waren in MV 19 Wolfsrudel registriert. Laut Landes-Wolfsmonitoring wurden für 2023 etwa 70 Rissvorfälle registriert. Dabei wurden den Angaben zufolge etwa 250 Weidetiere getötet, oft Schafe.