Wesenberg (dpa/mv). Max Strack und Luzi Graf fertigen in Wesenberg an der Seenplatte Lampenschirme aus hauchdünn gedrechseltem Holz. Bei der Produktion, die mit einem massiven Stück beginnt, kann man zusehen.

Wenn der Lastwagen eine Ladung Pappelstämme bei Max Strack und Luzi Graf in Wesenberg an der Mecklenburgischen Seenplatte abliefert, herrscht kurz darauf Hochbetrieb in der 800 Quadratmeter großen Werkstatt. Das Holz müsse möglichst frisch verarbeitet werden, sagt Luzi Graf am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Ein etwa 50 Zentimeter langes Stück wird in die Drechselbank eingespannt. Drechsler Max Strack arbeitet zunächst die äußere Form und höhlt dann mit einem Drechselhaken Schicht für Schicht das Innere aus, bis eine millimeterdünne Außenwand übrig bleibt. Dabei, die richtige Wanddicke zu finden, hilft ihm eine Lampe neben dem Werkstück - je dünner die Pappelwand wird, desto heller scheint das Licht durch.

Vor ein paar Jahren hat das Paar angefangen, Lampenschirme aus Baumstämmen zu fertigen, erzählt die 43-jährige Graf. Sie ist Innenarchitektin mit dem Schwerpunkt Lichtdesign. Ihr drei Jahre jüngerer Ehemann lernte in der Gegend Zimmermann, blieb und fing später an, auch zu drechseln. Beide stammen aus Bayern, sie entschied sich mit für Mecklenburg.

Anfangs seien es Einzelstücke gewesen, die auf der Drechselbank entstanden seien, berichtet Graf. Inzwischen sei man in der Lage, in Serie zu fertigen. Allerdings bleibe letztlich jedes Stück ein Unikat, schon wegen der unterschiedlichen Holzmaserung. Hotels werden nach ihren Worten damit ausgestattet, nach wie vor aber auch Einzelstücke verkauft. Im vergangenen Jahr haben sie eine neue, 800 Quadratmeter große Werkstatt bezogen, die eine gläserne ist. Touristen können bei der Produktion zuschauen.

Angefangen haben sie zu zweit, ihre Firma Maxluzi GmbH gründeten sie 2021. Bereits im Jahr darauf erhielten sie im Wettbewerb zum Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern den Sonderpreis „Fair, regional und kreativ gestaltet Zukunft“. Heute haben sie nach Grafs Worten zwei Mitarbeiter und einen Auszubildenden. Erstmals seien sie in diesem Jahr auf Handwerksmessen in Leipzig und München gewesen.

Verwendet werde nur Holz aus den Wäldern rund um Wesenberg, versichert sie. Von der Anlieferung des Stamms bis zum fertigen Lampenschirm vergehen nach ihren Worten zwei Wochen. Immer wieder müsse das Holz zwischen den einzelnen Arbeitsgängen trocknen.