Gnoien (dpa/mv). So früh haben die Obstbäume im Nordosten lange nicht geblüht. Mindestens 14 Tage ist die Natur voraus. Sollten jetzt Nachtfröste kommen, wird es schwierig.

Die Obstblüte hat in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern besonders früh begonnen. Nach dem wärmsten Februar und März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sei die Natur etwa zwei Wochen voraus, sagte Obstbauberater Rolf Hornig der Deutschen Presse-Agentur. Er könne sich nicht erinnern, dass die Bäume je so früh geblüht hätten.

Mit dem von Meteorologen vorhergesagten Polarluft-Einbruch in der neuen Woche wachse die Gefahr von Nachtfrösten. Alle Anbaubetriebe, die ein Bewässerungssystem für den Frostschutz haben, sollten dafür sorgen, dass die Anlagen einsatzbereit seien. „Jetzt kommt eine sehr, sehr kritische Phase“, sagte Hornig.

Das wichtigste Obst in Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaft sind Äpfel. Sie werden Hornig zufolge auf rund 1500 Hektar angebaut. Für knapp 20 Prozent hätten die Anbauer eine Frostschutz-Beregnung. Das sei nicht ganz einfach. Es müsse genügend Wasser vorhanden sein. „In einer Frostnacht müssen 300 bis 400 Kubikmeter Wasser pro Hektar versprüht werden, um die Blüten vor dem Erfrieren zu schützen. Da braucht man Speicherbecken.“

Auch am Tag hoffen die Obstbauern auf bald wieder steigende Temperaturen, damit die Bienen und anderen Bestäuber-Insekten ordentlich fliegen. Sauerkirschen liegen nach den Äpfeln mit weitem Abstand auf Platz zwei. Sie werden auf rund 60 Hektar angebaut.